Lieben Sie Regentage

Der chinesische Dichter Chang Ch’ao schrieb: »Ein Regentag im Frühling taugt zum Lesen, ein Regentag im Sommer taugt zum Schachspielen; ein Regentag im Herbst ist gut, um in Kommoden und Dachstuben alte Sachen durchzustöbern; ein Regentag im Winter taugt zum Trinken.« Ordnen Sie am nächsten Regentag im November eine Schublade oder ein Fach, und hören Sie dabei Musik. Legen Sie eine Liste mit Weihnachtsgeschenken an. Kleben Sie Urlaubsfotos ein. Beschriften Sie Ordner schön.

Sagen Sie »Danke!«

Wenn Sie in den Genuss einer Einladung oder einer neuen Bekanntschaft kamen, bedanken Sie sich grundsätzlich am nächsten Tag. Hört sich trivial an, wird aber oft vergessen. Schreiben Sie eine E-Mail oder rufen Sie an.

Tipp für Frauen, die Männer um etwas bitten (2)

Sparen Sie sich langatmige Geschichten oder endlose Begründungen. Je mehr eine Frau meint, einen Mann überzeugen zu müssen, desto schwächer wird in seinen Augen ihre Position. Frauen geben lange Erklärungen ab, weil sie meinen, dass der andere schon längst von sich aus geholfen hätte, wenn er von all diesen Umständen wüsste. Sie erreicht aber genau das Gegenteil: Seine Bereitschaft, ihr zu helfen, sinkt. Also, kommen Sie schnell und sachlich auf den Punkt.

Wenn Kinder heimlich fernsehen

Sie brauchen keine technischen Mätzchen wie Kindersicherungen und Geheimschalter im Keller, um Ihr Kind in Ihrer Abwesenheit vom TV fernzuhalten. Viel besser: Sagen Sie, was Sie von Ihrem Kind erwarten, und vertrauen Sie ihm. Sicher wird Ihr Kind der Versuchung, heimlich zu gucken, nicht immer widerstehen (wie war das, als Sie selbst ein Kind waren?). Das ist menschlich. Es wird trotzdem kein Dauerglotzer werden.

Gönnen Sie sich Wannen-Wonnen

Von der 1963 verstorbenen Dichterin Sylvia Plath stammt der schöne Satz: »Es gibt wahrscheinlich ein paar Dinge, die ein heißes Bad nicht heilt. Aber mir fallen gerade nicht viele ein.« Die beste Badetemperatur ist 36 bis 38 Grad, sodass Sie das Wasser eigentlich gar nicht spüren, sondern sich schwerelos getragen fühlen. Verwenden Sie beruhigende Badezusätze, und stellen Sie sich vor, dass das Wasser alle unguten Gedanken, Gifte und Belastungen in Ihnen auflöst und davonschwemmt.

Vereinfachen Sie Ihr Handy

Was als Wohltat begann, ist zu einer Belastung geworden: immer und überall erreichbar zu sein. Es gibt praktisch keine Zeiten mehr, in denen Sie wirklich mit sich allein sein können. Trauen Sie sich, an diesem Punkt ein bisschen altmodisch zu wirken. Sind Sie auf Reisen, legen Sie Zeiten fest, an denen Sie erreichbar sind. Sagen Sie, dass Sie Ihr Handy oft ausschalten. Nehmen Sie Ihren Mitmenschen die trügerische Illusion, Sie könnten immer und überall für sie da sein.

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Werden Sie ein Stern für andere

Menschen, die den Weg der Einfachheit gehen, sind für den niederländischen Theologen Phil Bosmans »die einzigen Lungen, durch die unsere Welt noch atmen kann. Sie sind Sterne in unserer Nacht.« Wenn Sie persönlich einfacher und bewusster leben, brauchen Sie keine missionarischen Anstrengungen zu unternehmen. Verlassen Sie sich darauf, dass allein schon Ihr stilles Vorbild Eindruck hinterlässt. Betrachten Sie sich als ein Stückchen buntes Glas, durch das ein größeres Licht hindurchleuchtet.

Schaffen Sie sich eine Kuschelzone

Statten Sie Ihr Bett mit einer gepolsterten Rückwand aus (im Notfall genügen ein paar Kissen, mit Schlaufen an die Wand gehängt). Verwandeln Sie Ihre Schlafstatt in einen Platz, an dem Sie gerne etwas lesen, Musik hören oder ein Tässchen Tee genießen wollen – nicht nur am Abend. Besorgen Sie sich ein Tablett mit hohem Rand, dann können Sie Tasse, Knabbereien und andere Utensilien problemlos neben sich auf der Matratze abstellen.

Opfern Sie sich nicht auf

Vor allem Frauen neigen dazu, sich in einer Beziehung bis zur Erschöpfung aufzuarbeiten. Eine bittere, aber notwendige Einsicht: Ihre Beziehung hat nichts davon. Der Mann, dessen Frau sich wegen ihm eigene Freuden verkneift, erlebt es vielleicht als Bequemlichkeit, dass er sich abends an einen gedeckten Tisch in einer blitzsauberen Wohnung setzen kann. Aber dafür sitzt ihm dann eine freudlose Frau gegenüber.

Fürchten Sie sich nicht vor Ihrer Angst

Angst ist ein sich selbst aufschaukelnder Wirbelsturm. Kleine Ängste (zum Beispiel die Angst vor dem Pieksen der Spritze beim Arzt) können zu einem unkontrollierbaren Syndrom werden, indem Sie Angst vor Ihrer eigenen Angst bekommen. Das Gegenmittel: Widersetzen Sie sich Ihrer Angst nicht. Seien Sie bereit, das mulmige Gefühl auszuhalten. Manchen Menschen hilft dabei die Vorstellung, dass Angst eine lebensnotwendige Körperfunktion ist. Sagen Sie zu sich: »Das ist meine Angst, die bringt mich nicht um.«

Entschnarchen Sie die Nacht

Ist Ihre Nasenatmung erschwert, kommt es zwangsläufig zum Schnarchton. Eine Nasenspülung mit Salzlösung oder Mittel, die die Schleimhäute abschwellen lassen, können helfen und erleichtern vor allem das Einschlafen. Verwenden Sie chemische Abschweller (Otriven, Nasivin usw.) wegen des Gewöhnungseffekts aber nicht dauerhaft.

Sorry!

In peinlichen Situationen ist eine Entschuldigung das einzig Richtige. Beispiel: Beim Small Talk auf einer Stehparty machen Sie sich über die Kleidung eines entfernt stehenden Mannes lustig – der stellt sich jedoch als Ehemann Ihrer Gesprächspartnerin heraus. Geben Sie es offen zu: »Es tut mir leid, dass ich so danebengegriffen habe. Das kommt davon, wenn man über Dritte schlecht redet.« Aber halten Sie Entschuldigungen knapp. Je wortreicher Sie sich entschuldigen, desto stärker verankert sich Ihr falsches Verhalten im Gedächtnis der anderen.